Klinikum Forchheim - Erweitert und doch zu eng?

Wird die geplante Erweiterung des Klinikums Forchheim den absehbaren Bedürfnissen der Versorgung der Bevölkerung gerecht?

Überall in Forchheim wird gebaut, werden diverse Projekte unterschiedlicher Auftragsgeber realisiert u.a. wird das Krankenhaus Forchheim durch einen Anbau erweitert, für den die Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz gGmbH 30 Millionen ausgeben will. Es soll Platz für die Kardiologie, eine Erweiterung der Intensivstation und der Ambulanz geschaffen werden.

Ist das ausreichend?

Der Unterzeichner musste unlängst im KH Fo operiert werden, stellte dabei fest, dass bis tief in die Nacht hinein operiert wurde. Teils handelte es sich um Notfälle, überwiegend waren es aber für den Tag geplante Op`s, die wegen fehlender Op-Kapazitäten in die Nacht verschoben werden mussten. Dies sei, wie auf Nachfragen zu erfahren, kein Einzelfall, sondern die traurige Regel. Jede operativ tätige Abteilung am Klinikum schiebe eine mehr oder wenig große Anzahl an Operationen vor sich her, die jedoch wegen der fehlenden Op-Zeiten nicht abgebaut werden könne. Dies sei zu einem Teil auf die Covid-Zeit und die dadurch verschobenen Operationen zurückzuführen, sei aber wohl zum überwiegenden Teil strukturell als Ausdruck von zu wenig Op-Kapazitäten zu werten. Es seien schon Versuche unternommen worden, durch Schichtdienst dem Problem beizukommen, jedoch sei dies-nachvollziehbarer Weise- nicht dauerhaft möglich, da dadurch vermehrt Nachtdienst für das Fachpersonal und die Ärzte gefordert würde, was nicht über längere Zeit zugemutet werden könne.

Für die Patienten bedeutet dies, dass sie Stunden-lang nüchtern sein müssen und dann doch vom Op-Plan abgesetzt werden müssen. Dies sei bei einzelnen Patienten schon 3x kurz hintereinander passiert.

Dies ist nach unserer Auffassung ein unzumutbarer Zustand für die Beschäftigten und die Patienten gleichermaßen.

Was kann getan werden? Die Lösung könnte die Schaffung eines zusätzlichen Op-Saals sein, der derzeit, nachdem schon gebaut wird, wohl einigermaßen problemlos eingeplant werden könnte.

Dazu erklärt die Verwaltungsspitze des Klinikums Fo, dass entsprechende Anträge beim Land eingereicht seien, aber bisher nicht positiv entschieden seien, man müsse abwarten.

Nach unserer Meinung ist es nicht zielführend, zuzuwarten. Sollte es nicht gelingen, jetzt einen 4. Op-Saal zu bauen, würde eine einmalige Chance verpasst, die Attraktivität des Hauses zu erhalten, sogar zu steigern. Patienten würden sich in der Folge abwenden, die Akzeptanz des Hauses allgemein würde nachlassen, es würde eine Abwärtsspirale des schönen und ansehnlichen Standorts Forchheim eingeleitet werden.

Dies darf nicht passieren. So rufen wir die hiesigen Verantwortlichen nämlich Herrn OB Kirschstein und Herrn Landrat Ulm sowie die politischen Gremien dazu auf, ihre Verantwortung für die medizinische Versorgung der ihnen anvertrauten Bevölkerung wahrzunehmen und politischen Druck auf die Entscheidungsträger in München auszuüben, damit der notwendige 4. Op-Saal genehmigt wird.

Für das FBF Dr. P. Nerb
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Mai 30, 2022 Kategorie: Forchheim Erstellt von: Josef