Es weihnachtet sehr

Danaer-Geschenk der Deutschen Bahn und der Stadt Forchheim an seine Bürger/innen

Wie im letzten Planungs- und Umweltausschuss zu erfahren war, wird der Bau der Piastenbrücke nicht zum nächsten Annafest abgeschlossen sein, es werde lediglich zugesichert, dass ab diesem Zeitpunkt Rettungsfahrzeuge über die Brücke könnten.  Es droht also auch im Jahr 2022 das seit Anfang Juli 2021 bestehende Verkehrschaos auf der Eisenbahnbrücke, den zu-und abführenden Straßen wie Bayreutherstr. Hainbrunnenstr., Hainstr., Th-Heuss-Allee.

Es handelt sich dabei aber nicht nur um ein Verkehrschaos, sondern um eine unzumutbare Belastung für die Bürger:innen Forchheims und des Umlands.

Keine Stimme des Bedauerns erhob sich in dem besagten Ausschuß (soweit bekannt) für die genervten und gestressten Bürger, die geschätzt das 4-5fache der üblichen Zeit für ihre Fahrt zur Arbeit oder zum Einkaufen aufbringen müssen. Nur 2 kritische Stimmen wurden registriert, die den von der Bahn und der städtischen Verwaltung propagierten beiderseitigen Vorteil dieser Maßnahme nicht sehen wollten.

Der OB verstieg sich dagegen sogar zu der wunderlichen Erkenntnis, dass der Brückenbau vorteilhaft für die Stadt sei, weil an sich notwendige Brückenreparaturen jetzt gleich im Zuge der Sanierung durchgeführt werden könnten, dieser somit wohl ein Geschenk sein solle. Diese sogenannte Sanierung, die im Grunde ein Neubau ist, ist aber nur durch die Pläne der DB notwendig geworden, nämlich das Gleisbett für mehr durchfahrende Züge zu verbreitern. Die Stadt Forchheim hätte diese Maßnahme für sich nicht gebraucht, hat jetzt aber Dreck, Lärm, massive Verkehrsbehinderung, eine Verhunzung des Stadtbilds durch monströse Schallschutzmaßnahmen hinzunehmen, die wie gesagt wohl ein weiteres Jahr andauern werden bzw. sogar dauerhaft zu ertragen sind. Außerdem darf sie mindestens 1,6 Millionen € bezahlen, wohlgemerkt für eine Baumaßnahme, die in Forchheim niemand gebraucht hat, die auch auf lange Sicht keinen Vorteil bringt (die schnellen Züge rauschen durch, halten nicht in Forchheim). Auch wird die neue Brücke von der Funktion her unbrauchbarer, weil schmaler durch den von der Bahn benötigten Abkommenschutz.

Somit bezahlen die Forchheimer Bürger mit ihrer Zeit, ihren Nerven, ihrem Geld für etwas, das sie gar nicht brauchen, das ihnen nur Nachteile, aber keine Vorteile bringt.

Von der Stadtspitze hätte man sich mehr Engagement für die Belange ihrer Wähler gewünscht, erhält stattdessen wie nicht unüblich schnodderige Allgemeinplätze.

Das soll also ein Vorteil, gleichsam ein Geschenk für die Menschen in Forchheim sein?

Man nennt das ein Danaergeschenk, nämlich ein Präsent, welches sich in Wirklichkeit zum Nachteil für den Beschenkten auswirkt, auf deutsch eine Mogelpackung.

Auf so etwas kann man gern verzichten.      Frohe Weihnachten.   

Dr. P. Nerb für das Forchheimer Bürger Forum


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