Diskussion des FBF mit dem Leiter der Polizeiinspektion Forchheim Herrn Prinzkosky

Anlass für das vom FBF angeregte Treffen waren an uns herangetragene Ängste von Bürgern, die  von Wohnungseinbrüchen betroffen waren, in einem Fall sogar zweimalig.

Darüber hinaus war der Wunsch in den Reihen des FBF deutlich, mit dem neuen Leiter der Polizeiinspektion Forchheim in Kontakt zu kommen, um seine Sicht der Polizeiarbeit kennen zu lernen  , um eigene Wünsche artikulieren zu können, um letztlich über ein besseres gegenseitiges Verständnis mehr Effektivität in Sicherheitsbelangen, aber auch in anderen Feldern der polizeilichen Tätigkeit für die Bürger der Stadt Forchheim erreichen zu können .

Die Polizei spielt ja für das öffentliche Leben der Stadt eine große Rolle:

Abgesehen von der Bekämpfung der Kriminalität denke  man nur an die städtische Verkehrsplanung, in die die Polizei beratend einbezogen ist, an die Durchführung von Großereignissen, an die Behebung alltäglicher Probleme z. B. im Zusammenleben der Bürger. Die Reihe ließe sich lang fortsetzen….

Bezüglich der Wohnungs-u. Hauseinbrüche wurde von H. P. eine erfreuliche Statistik berichtet, die auswies, dass es im Bereich der Forchheimer Polizeiinspektion  von 2016 bis 2017 einen Rückgang dieser Straftaten von 32 auf 17 gegeben habe.

Es wurde in der Runde aber auch festgestellt, dass die Statistik für den tatsächlich Betroffenen keinen Trost darstellt. Wichtig ist dagegen, dass der Bürger das Gefühl der Sicherheit vermittelt bekommt , da es sich ja bei einem Wohnungs-oder Hauseinbruch um eine höchst emotionale  Situation für die Betroffenen handelt mit oft gravierenden psychischen Folgen über Monate und Jahre hinweg.

Es wurde deswegen von Seiten des FBF die Bitte nach mehr sichtbarer Präsenz der Polizei im öffentlichen Raum durch Fußstreifen oder Kontrollfahrten geäußert. Dies würde das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung stärken.

Diesbezüglich erläuterte Herr  Prinzkosky. u.a. das Fußstreifenkonzept der PI Forchheim, das regelmäßige Fußstreifen in der Forchheimer Innenstadt und den Parkanlagen vorsieht. Es sei aber zu bedenken, dass ständig neue Aufgaben wie z.B. die Cyberkriminalität  dazu komme, was durch die dadurch bedingte vermehrte Einsatzbelastung  dem immer wieder entgegenstehe.

H. P. brachte eine Zahl, die die Belastung der hiesigen Polizei im Jahr 2017 deutlich macht:

so sei die Fo Polizei in diesem Jahr zu 7339 Einsätzen gerufen worden.

Einen besonderen  Kriminalitätsschwerpunkt sieht  H. P. in  Fo nicht. Allerdings seien im Bahnhofsbereich vermehrt Fahrraddiebstähle zu verzeichnen

Hier sehe die Polizei zusätzlich zu ihrer Arbeit die Möglichkeit, z.B. die Abstellflächen am Bahnhof baulich sicherer zu machen, eine Aufgabe für die Stadt und evtl. für die Bahn.

Im Bereich der Drogenkriminalität gebe es konstante Verhältnisse. Hier sei eine gute Zusammenarbeit mit der Kripo in Bamberg etabliert. Zusätzlich werde eine eigene Rauschgiftsachbearbeiterin beschäftigt.

Das für das FBF wichtige Thema Information und Beratung der Jugendlichen stelle sich so dar:

Bei der PI Forchheim gebe es einen Jugendkontaktbeamten, der Verbindung zu den Schulen und den Jugendorganisationen halte. Darüber hinaus sei der Drogenpräventionsbeamte der Kripo Bamberg Ansprechpartner für die hiesigen Schulen. 

Nach übereinstimmender Ansicht der Anwesenden ist dies nicht ausreichend. Die Aufklärung der Bevölkerung insbesondere der Kinder und Jugendlichen beispielsweise betr. Drogen, Sexualdelikte, müsse erheblich verstärkt werden.  Vom FBF wird dazu gefordert, dass die Polizei  im Bewußtsein der Bevölkerung in ihrer beratenden und aufklärenden  Funktion einen größeren Stellenwert einnehmen solle.

Dies auch auf dem Hintergrund der zunehmenden Gewalt gegen Polizeibeamte im Dienst, die auch in Forchheim zu beobachten sei und die nach Meinung des FBF Zeichen einer bedenklichen gesellschaftlichen Entwicklung ist . Dieser kann man nur mit Aufklärung und Erziehung entgegenwirken.

Zum Thema  Zusammenarbeit mit den Gremien der Stadt erklärte H. P. dass  die Arbeit mit den städtischen Behörden wie z.B. dem Ordnungsamt sehr gut sei. Mit der Politik bestehe bisher ein eher  spärlicher Kontakt. Das Gespräch mit dem FBF sei bisher der erste Versuch in dieser Form gewesen.

Von den Bürgern wünsche sich die Polizei , dass man nicht voreilig und emotional auf vermeintliche Defizite bzgl. der polizeilichen Tätigkeit reagieren solle, sondern den Sachverhalt objektiv prüfen solle, und sich dann artikulieren solle, weil nur so Verbesserungen angestoßen werden könnten. Allerdings sollten verdächtige Beobachtungen sofort gemeldet werden, um eine schnelle Aufklärung einer evtl. Straftat zu ermöglichen.

Vom FBF wurde der Wunsch geäußert, dass sich die Polizei mehr den Bürgern öffnen solle, ihre Aufgaben und die tägliche Arbeit transparenter machen solle z.B. einen Tag der offenen Tür veranstalten solle, sich auch in der Beratung polizeispezifischer Themen an Schulen oder  auch  bei anderen Gruppierungen mehr zeigen solle.

Insgesamt wurde von allen Seiten ein Mehr an Kontakt zwischen Polizei einerseits und den Bürgern andererseits als zielführend gesehen.

Für das FBF wurde festgehalten, dass der Austausch zwischen der Politik und der Polizei sinnvoll und notwendig ist und deswegen regelmäßig fortgesetzt werden sollte.


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